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Die Sudanarchäologische Gesellschaft zu Berlin e.V. (SAG) wurde am 23. September 1993 gegründet. Nach ersten Projekten und Unternehmungen hat sich seit der Mitte der 90er Jahre eine kontinuierliche und zielstrebige Arbeit der SAG e.V. im Nordsudan entwickelt. Entsprechend ihrer Ziele, sowohl die Kenntnis der antiken Kulturen des mittleren Niltals zu verbreiten als auch bedrohte Altertümer im Sudan zu erhalten, bildeten sich zwei Aktivitätsschwerpunkte heraus: die Informationsarbeit sowie die Restaurierung und Bewahrung der Altertümer.

Im Zentrum der Arbeiten stand und steht dabei der Fundplatz von Musawwarat es-Sufra mit dem einzigartigen Sakralensemble der Großen Anlage und dem frühesten bekannten Tempel des löwenköpfigen Gottes Apedemak in der Halbwüste der Keraba. Hier forscht die Humboldt-Universität zu Berlin seit 1960. Musawwarat es-Sufra ist seit 2011 zusammen mit Meroe und Naqa als ‚Archaeological Sites of the Island of Meroe‘ Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die Zentralterrasse der Großen Anlage von Musawwarat (photo: Cornelia Kleinitz 2018).

Bedingt durch die klimatischen Bedingungen der Region mit dem Wechsel von Regen- und Trockenzeit sind die Baudenkmäler von Musawwarat es-Sufra jedoch bedroht. Der in jüngster Zeit stark zunehmende Tourismus ist eine weitere Ursache von Zerstörung, der durch die planmäßige Erschließung des Platzes für den Besucherverkehr vorzubeugen ist. Dieser Aufgabe hat sich die SAG gestellt und beteiligt sich seit 1995 durch die Bereitstellung finanzieller Mittel, aber auch durch die Teilnahme qualifizierter Mitglieder an den Arbeiten im Sudan.

In den 2000er Jahren wurde das Arbeitsfeld der SAG e.V. erweitert. Neben Bildungsarbeit und Restaurierung rückte auch die archäologische Forschung, insbesondere im Rahmen der Rettungsarchäologie, in das Blickfeld. In Musawwarat es-Sufra wurden u.a. Grabungen im Bereich der Hafire unterstützt und die SAG förderte von 2004 bis 2008 die Kampagnen der Humboldt University Nubian Expedition (H.U.N.E.) am 4. Nilkatarakt.

Die SAG e.V. publiziert die jährlich erscheinende Zeitschrift ‚Der Antike Sudan. Mitteilungen der Sudanarchäologischen Gesellschaft zu Berlin e.V.‘ (MittSAG) sowie Sonderbände der MittSAG. Der Verein richtet in Kooperation mit dem Bereich Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas (AKNOA) an der Humboldt-Universität zu Berlin regelmäßig den ‚Sudantag‘ sowie die ‚Fritz-Hintze-Vorlesung‘ aus. Darüber hinaus organisiert die SAG e.V. ggf. weitere Veranstaltungen und Aktivitäten für ihre Mitglieder.

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